Impulstexte zu pastoralen Themen: Auferstehung - das Leben ist stärker
Was kommt nach dem Tod?
Wie kann Totes lebendig werden?
Heute kursieren die phantastischesten Vorstellungen über eine Lebensform von Menschen nach dem Tod, die von vielen geglaubt werden. Widersprüche scheinen niemanden zu stören. Hier nimmt die christliche Botschaft von Jesus Christus, dem Auferstandenen, gar keinen außergewöhnlichen Platz ein.
Im alltäglichen Leben scheint es auch kaum einen Unterschied auszumachen, ob jemand von der Auferstehung oder einer anderen Existenzform nach dem Tod oder von einem endgültigen „Aus“ überzeugt ist. Manchmal steckt dahinter der Wunsch, nach einem anstrengenden Leben endlich in Ruhe gelassen zu werden. Man will nichts mehr vom Leben wissen, auch nicht von einem Leben mit Gott. Doch der Glaube an die Auferstehung hängt zusammen mit der Freude und Sehnsucht zu leben, was angesichts vermehrter Depressionen neue Fragen an die Verkündigung stellt.
Sicherlich bedeutet die Frage „Was ist nach dem Tod?“ eine besondere Herausforderung an den Glauben. Eine Antwort hängt davon ab, wie sehr jemand in seinem ganzen Leben Gott verbunden ist, ihm in jeder Situation vertraut und daraus Freude am Leben schöpft. Dieses Vertrauen in den täglichen fassbaren Dingen schafft die Basis dafür, Gott das zuzutrauen, was über menschliche Verständnismöglichkeiten hinausgeht. Darin steckt eine Kraft, ein Mut, eine Art Furchtlosigkeit, die sogar in Ausweglosigkeiten helfen mag. Im Glauben verändert die Wirklichkeit der Auferstehung die Welt, weil sich ein Mensch verändern lässt, mit dem sich ein Stück Welt verändert.
Die Verkündigung von Jesus Christus, dem Auferstandenem, scheint heute einerseits allzu selbstverständlich zu sein, andererseits nur anlässlich eines Todesfalles persönliche Bedeutung zu erlangen. Aber „Auferstehung“ – als Verlebendigung von Erstarrtem, als Neuanfang, als erster Schritt, als ein Aufbrechen aus Gewohnheiten, als Entdecken der Kraft eines Wunders im selbstverständlich Gewordenen – kann jederzeit geschehen. Unsere Feier der Auferstehung ist nicht nur Gedächtnis, sondern viel mehr noch Gegenwart. Das eröffnet eine Möglichkeit, dem Auferstandenen zu begegnen, die niemand aus eigener Kraft herbeiführen kann.
Es ist Gott zuzutrauen, der die Welt aus Nichts geschaffen hat, aus dem Nichts des Todes Leben zu erwecken. Es ist der Auferstandene, der mich zur Auferstehung rufen wird.
Die kleinen Erfahrungen von „Tod“ und „Auferstehung“ im menschlichen Leben sind Anzeichen dafür und stärken die Hoffnung, dass die Liebe stärker ist als der Tod.
Welche Bedeutung kann der Glaube an die Auferstehung in meinem täglichen Leben haben?
Was denke ich über den Tod?
Welche Erfahrungen von „Auferstehung“ habe ich persönlich erlebt?
Was wird durch ein christliches Begräbnis verkündet?
Welchen Trost und welche Hoffnung schenken Menschen einander?
Welche Ereignisse in der Welt können als Zeichen von „Auferstehung“ gedeutet werden?
Welche Botschaft hat unsere Gemeinschaft für Menschen, die am Verzweifeln sind?
Welche „Erstarrungen“ gibt es in unserer Pfarre?
Wo entsteht in unserer Gemeinde „neues Leben“?
Ist Christus nicht von den Toten auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer und unser Glaube sinnlos.
(Kor 15, 14)
Impulstexte zu pastoralen Themen: Kreuz - Zeichen des Lebens
Was gibt den Menschen Kraft, Leid und Schwierigkeiten zu tragen, ohne zu verzweifeln?
Woran erinnert ein Kreuz?
Kreuz und Auferstehung Christi gehören zusammen und sind miteinander Botschaft der Hoffnung und des Heils.
Die Geschichte des 20. Jahrhunderts ist gekennzeichnet von Blut und Elend. Krieger, Verfolgungen, Unruhen, Gewalt, Terrorismus, organisiertes Verbrechen, Katastrophen und Hunger fordern täglich ihre Opfer. Die Kreuze unschu8kdiger Kinder, Frauen und Männer schreien zum Himmel. Der Himmel stellt sich.
Jesus Christus nimmt das Kreuz auf sich, dem er hätte ausweichen können. Von einem Freund verraten, von frommen Menschen „im Namen der Religion“ gequält, von einem korrupten Mächtigen verurteilt, scheinbar von Gott verlassen, stirbt er auf entsetzliche Art. Jesus stellt sich: Er liebt die Menschen, auch wenn es wehtut, auch wenn es das Letzte fordert. Seine Liebe ist stärker als der Tod.
Das Evangelium vom Gekreuzigten bedeutet eine Provokation und eine Zumutung des Glaubens. Es ist ein Widerspruch gegen die Verdrängung von Leid. Es lässt nicht wegschauen und die Augen nicht schließen vor Unglück und Unheil. Es lässt beunruhigt sein, wenn nur einseitig von Glück, Gelingen und Erfolg die Rede ist, ohne die Schattenseiten des Lebens wahrhaben zu wollen.
Die Botschaft des Kreuzes ist ein Aufruf zur Solidarität mit den Opfern, zu einer gewaltlosen Auflehnung gegen die Willkür der Stärkeren. Der Gekreuzigte fordert Christen in seine Nachfolge, die – wenn es darauf ankommt – zum eigenen Kreuztragen bis zur letzten Konsequenz bereit sind. In der Nachfolge verwirklichen Christen eine „geistliche Berufung“, wenn sie Leidenden Beistand sind. Dabei kann etwas „gut“ werden, wo alles vernichtet ist.
Die Botschaft vom Gekreuzigten ist keine Vertröstung. Der Gekreuzigte ruft nicht nur Ergebenheit in das Leid auf. Leid lässt sich nicht mit frommen Gedanken oder Worten beseitigen. Aber das Unausweichliche lässt sich annehmen, weil es das Vertrauen auf Gott ermöglicht. Das Evangelium rechnet mit der Unlösbarkeit von Not und Elend, lässt sich aber darin nicht unterkriegen. Das Kreuz wird nicht gesucht, aber in der Konsequenz eines christlichen Lebensstils in Kauf genommen. Hingegen darf eine falsch verstandene „Leidesfrömmigkeit“ keine Ausrede für das eine oder andere persönliche Versagen sein. Das Evangelium vom Gekreuzigten traut Gott zu, stärker zu sein als jede nur erdenkbare Scheußlichkeit. Es lässt Perspektiven offen für eine Hoffnung, für einen Neubeginn, für Auferstehung.
Was ist mein persönliches Kreuz?
Welche Schwierigkeiten kenne ich im Bemühen, nach dem Willen Gottes zu leben?
Wem stehe ich bei?
Welches Leid gibt es in unserer Umgebung?
Wie kann Menschen der Sinn der Botschaft vom Kreuz eröffnet werden?
Was vermitteln Kreuze im Landschaftsbild und in öffentlichen Gebäuden unserer Heimat?
Wie verkünden wir den Gekreuzigten, insbesondere in unserer Pfarre, in der Liturgie?
Wo neigen wir dazu, einander das Evangelium vom Gekreuzigten zu ersparen?
Auf welche Art geben wir in unserer Pfarre Antwort auf das „Kreuz“ von Mitmenschen?
Wir dagegen verkündigen Christus als den Gekreuzigten: für Juden ein empörendes Ärgernis, für Heiden eine Torheit, für die Berufenen aber, Juden wie Griechen, Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit.
(1 Kor 1, 23 – 24)
Impulstexte zu pastoralen Themen: Jesus Christus - Gott lebt unter uns
Welche „Heilsbotschafter“ gibt es heute, die den Menschen Glück versprechen?
Für wen halten die Menschen Jesus Christus?
Andres als vor 2000 Jahren, aber doch irgendwie ähnlich, gibt es heute zahlreiche Botschaften, wie Menschen Heil erlangen können: sie müssen nur die angebotenen Rezepte befolgen, um sich auf moderne Art „göttlich“ zu fühlen. Es ist eine mächtige, materiell beeindruckende und zahlreiche Konkurrenz, der die Verkündigung Jesu Christi, des Sohnes Gottes, als Weg zum Heil gegenübersteht.
Obwohl ein Großteil der Österreicher dem christlichen Glauben angehört, ist es keine Selbstverständlichkeit, dass Menschen den lebendigen Jesus Christus kennen lernen. Viele haben den Kontakt zur Kirche verloren und finden in ihren Lebensbereichen nichts, das sie auf den Glauben aufmerksam macht. Außerdem geht die Verkündigung Christi – etwa in der Sakramentenvorbereitung oder in der Predigt – manchmal von Voraussetzungen und Fragestellungen aus, die es nur scheinbar und nicht wirklich gibt.
Andererseits findet Jesus neue, ungewohnte, ja sogar „verdächtige“ Wege zu Menschen, deren Art zu glauben nicht in ein übliches Schema passt.
Jesus Christus ist der Mittelpunkt der christlichen Verkündigung. Er ist die entscheidende Botschaft Gottes, die der christliche Glaube den Menschen anbietet. Jesus Christus ist der Sohn Gottes. Es ist der Herr.
Er ist das Haupt seines Leibes, der Kirche. Er nennt die Gläubigen Freunde.
Christus ist gegenwärtig im Geist, d.h. wo er will. Er begegnet etwa in der Gemeinschaft der Gläubigen, in der Eucharistie, im Wort Gottes, in den Mitmenschen, besonders in den Bedürftigen.
Das Bekenntnis zu Jesus Christus ist das unterscheidende Kennzeichen des christlichen Glaubens. Er eröffnet und führt einen Weg, auf dem die innere Beziehung zu ihm wächst. Er ist die Wahrheit der menschlichen Berufung, die zu Gott führt. Er ist das Leben, in dem Menschen ihre von Gott geschenkte Freiheit trotz aller menschlichen Beschränkungen und in allen Bindungen verwirklichen.
Auf dem Weg zu Jesus mag man zunächst etwas hören, das Interesse weckt und zu einer ersten Begegnung führt. Danach entfaltet sich ein näheres Kennenlernen, ein innerer Wachstumsprozess, der wohl nie abgeschlossen ist.
Das ganze Evangelium lädt zu einer christlichen Entdeckungsreise ein, um Jesus Christus zu begegnen – und nicht nur bei dem einen oder anderen Eindruck stehen zu bleiben. Der Glaube bleibt lebendig und glaubwürdig, wenn Menschen ihn durch ihre Beziehung zu Jesus Christus mit ihrem Leben bezeugen und die Botschaft des Heils weitertragen (Evangelisierung).
Wer ist Jesus Christus für mich?
Wie kann ich ihn besser kennen lernen?
Was hat er heute schon zu mir gesagt?
Wem glauben die Menschen?
Wo hören Menschen etwas über Jesus außerhalb der Gottesdienste?
Wie können Menschen Jesus Christus durch das Pfarrblatt, den Schaukasten, das pfarrliche Leben wahrnehmen?
Wie spricht der Auferstandene zu unserer Gemeinde?
Wie wird Jesus Christus als Mitte unserer Pfarre und unserer Verkündigung erkennbar?
Welche Erfahrungen mit Jesus machen Menschen, die zur Sakramentenvorbereitung in unsere Pfarre kommen?
Ihr aber, für wen haltet ihr mich?
(Mk 8, 29)
Impulstexte zu pastoralen Themen: Schöpfung - Gott trägt das Leben
Was bedeuten die Dinge?
Wie wird Gott durch sie erkennbar?
Die Welt scheint Rücksichtslos auf Gewinn ausgerichtet zu sein – um jeden Preis. Andres sind etwa die Skandale um BSE-Rinder, Massentierhaltung und Tiertransporte, gentechnische Feldversuche, Giftmülltransporte usw. nicht zu erklären. Eine atemberaubende Gleichgültigkeit, solange man nicht selber betroffen ist, und eine ohnmächtige Ratlosigkeit ermöglichen Werke der Umweltschädigung.
Aber der Widerstand aufgrund eines steigenden Umweltbewusstseins wächst. Den Menschen wird klar, dass ein zerstörerisches Verhalten und unterschiedliche Produktionsbedingungen (ökologische und soziale Standards) irgendwo auf dieser Welt auch bei uns sehr direkte Auswirkungen haben. Das macht das Thema „Verantwortung für die Schöpfung“ zu einer dringlichen und fundamentalen Frage für Kirche und Welt, für dessen Verständnis eine christliche Katechese über die Schöpfung wiedergewonnen werden muss.
Der christliche Glaube bezeugt, dass Gott Schöpfer und Herr dieser Welt ist. Der Mensch ist Verwalter, dem die Gabe der Schöpfung anvertraut wurde, um sie von Generation zu Generation dem Willen Gottes gemäß zu gestalten und als Grundlage für Leben, Nahrung, Wohnung und Freude weiterzugeben.
Der Glaube mag eine Achtsamkeit, Dankbarkeit, Freude, manche Umkehr und vielfach ein Umdenken in Bezug auf Lebensgewohnheiten bewirken. Dabei kommt es auf ein neues bewusstes Maßhalten an. Das kann Opfer verlangen. Das kann bedeuten, Konflikte einzugehen, aber auch Kooperationen über nationale, politische, wirtschaftliche, soziale und religiöse Differenzen hinaus zu suchen im Sinne einer gemeinsamen Verantwortung.
Es ist nötig, sich immer wieder Kenntnisse anzueignen, um das eigene Verhalten zu überprüfen und zu ändern. Die Erkenntnis von Fehlern, von verzichtbarer Bequemlichkeit, von Schuld, soll motivieren, es in Zukunft „besser zu machen“.
Worte sind schön, aber sie zählen nicht. Es kommt auf die nützliche Tat und auf den tatsächlich gegangenen ersten Schritt an. Und jeder noch so kleine Schritt ist wertvoll.
Die von Gott geschaffene Welt ist der Ort, wo er den Menschen begegnet. Die Schöpfung ist die Ermöglichung von Heil. In ihr ereignen sich Geschichte und Heilsgeschichte. Sie ist Geschenk und gemeinsame Lebensgrundlage aller.
Wer – glaube ich – hat Macht auf dieser Welt?
Wie sieht mein persönliches Verhalten aus unter dem Gesichtspunkt meiner Verantwortung für die Schöpfung: in meinem Wohnbereich, in der Familie, im Beruf, in der Freizeit?
Wann nehme ich mir Zeit, die Spuren Gottes in der Schöpfung zu entdecken?
Zu welchen Konflikten kann ein Engagement für die Verantwortung gegenüber der Schöpfung führen?
Wo gibt es Informationen über schöpfungs- bzw. umweltgerechtes Verhalten?
Welche Möglichkeiten haben Konsumenten, sich für umweltschonende Produktion / Verarbeitung / Verteilung einzusetzen?
Welches Beispiel von schöpfungsgerechtem Verhalten kann unsere Pfarrgemeinde geben (in Bezug auf Büro, Reinigung, Abfall, Energie, Grünanlagen, Fahrzeuge, Kulinarisches, Bewusstseinsbildung)?
Mit wem wollen wir über unsere Gemeinde hinaus zusammenarbeiten, um die gemeinsame Verantwortung aller Menschen für die Schöpfung wahrzunehmen?
Welche Zeichen können wir in der Liturgie setzen?
Groß und wunderbar sind deine Taten, Herr, Gott und Herrscher über die ganze Schöpfung.
(Off 15, 3)
Impulstexte zu pastoralen Themen: Gott - Gott ist Leben
Wo ist Gott?
Wer interessiert sich heute für Gott, so wie er von Jesus Christus verkündet und in der Kirche bezeugt wird?
Gott scheint für die Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens zunehmend bedeutungslos zu werden. Der Grund dafür liegt nicht nur in einer säkularisierten Welt, sondern auch in so manchem dem Evangelium widersprechenden Verhalten von Christen und in einer gewissen Langweiligkeit, wie wir von Gott sprechen. Zu große Bescheidenheit oder Unsicherheit beim Erzählen von Gottlässt niemanden auf ihn aufmerksam werden. Dabei wird den Menschen etwas vorenthalten.
Manche orientieren sich in ihren Lebenseinstellungen an diesem oder jenem Teil einer Botschaft von Gott, die ihnen zusagt und die sie gern aus dem Zusammenhang der umfassenden Offenbarung Gottes herausreißen. Dabei können sie leicht in ihre eigenen Vorstellungen zurückfallen, ein unrealistisches „Gottesbild“ für Gott halten und in verschiedene undurchschaubare Abhängigkeiten geraten, z.B. Leistungsdenken, Konsumverhalten, in einen „Zwang zum Glücklich-Sein“, in eine Unfähigkeit, eigene Schuld einzugestehen oder mit Scheitern und Leid umzugehen. Eine Auseinandersetzung mit diesen Fragen erspart Gott nicht. Aber er zeigt Wege, die zu einem in tieferem Sinn gelingenden Leben führen.
Gott will das Glück des Menschen. Er erfüllt die menschliche Sehnsucht nach Unendlichkeit, nach Sinn und Geborgenheit, denn auf ihn ist das Leben des Menschen ausgerichtet. Er trägt und erhält die Menschen. Er ist den Menschen und ihren tiefsten Wünschen ganz nahe und ist bereit, auf sie einzugehen und vielleicht zur unerwarteten Zeit zu erfüllen.
Aber Gott passt nicht in Wunschvorstellungen. Er enttäuscht menschliche Erwartungen, wenn der Sinn des Lebens oder eine Bestätigung des Glaubens in der Erfüllung von Wünschen gesucht wird. Das irritiert viele, die dann mit dem „unpassenden Gott“ nichts anfangen können.
Gott ist überraschend. Er allein ist letztlich die Antwort auf die Suche der Menschen nach einem ganz großen Ziel. Im Glauben ist das Leben wie eine große Pilgerreise zu Gott.
Gott wirkt im unvorstellbar Großen des Universums, wie auch in den unscheinbar kleinen Dingen des Alltags. Er lässt sich erkennen und finden. Er lässt für jene alles zum Guten werden, die ihn lieben.
Was bestimmt mein Leben?
Welches Wort Gottes hat für mich eine besondere Bedeutung?
Wann erzähle ich, „wie ich mit Gott dran bin“?
Woran können Menschen bemerken, dass mein Leben einen Sinn, eine Richtung und ein Ziel hat?
Was hindert Menschen, Gott zu suchen?
Wo zeigt sich die Macht und der Einfluss Gottes in dieser Welt, wo erscheint er ohnmächtig?
Welche Zugänge zu Gott eröffnen wir in unserer Pfarre?
Wie helfen uns die Erfahrungen anderer bei unserer Suche nach Gott?
Was ist der Wille Gottes für unsere Gemeinde?
Gott, du mein Gott, dich suche ich.
(Ps 63, 1)
Impulstexte zu pastoralen Themen: Fundamente des Glaubens - Woraus leben wir?
Sind wir nicht reich? Wir haben eine Botschaft von einem nahen menschenfreundlichen Gott, der alles geschaffen hat, es trägt und erhält. Stück für Stück dürfen wir erkennen aus den Quellen unserer heiligen Schrift, der Tradition und des Wirkens des Hl. Geistes im Jetzt.
Sind wir nicht arm? Wir verkünden einen unbegreiflichen, geheimnisvollen Gott, der sich nicht in Worte und Vorstellungen fassen lässt. Unser Bemühen um umfassende Kenntnis bleibt Stückwerk.
Aber: Sind wir mit Gott, der mit uns ist? Uns wurde anvertraut, seinen Willen zu leben und zu bezeugen in Worten und Taten, in der Gestaltung der Zeit und der Welt, in Haltungen und Gewohnheiten, vor allem aber in der Liebe zu ihm und zu allem Geschaffenen.
Impulstexte zu pastoralen Themen: Einführung
In unseren Pfarren, Gruppen und kirchlichen Einrichtungen sind wir als Christen heute mit einer Vielzahl von Fragen und Themen beschäftigt, die alle ihre Bedeutung haben. Nichts soll dabei unterschätzt oder überbewertet werden. Es ist daher wichtig, ein gutes und gelassenes Augenmaß für alle unsere Bemühungen und Auseinandersetzungen zu finden. Und es ist unabdingbar – sich selbst, andere, Gott – zu fragen: Worum geht es? Was ist wesentlich? Wo kommt es auf mich an?
Der vorliegende Text greift einige Themen auf, die für den Glauben, die Erneuerung unserer konkreten Kirche und eine verantwortungsbewusste Gestaltung der Gesellschaft in christlichem Sinn bedeutsam sind, und gibt Anregungen für eine weitere Auseinandersetzung und Vertiefung. (Heute sind wohl einige Themen zu ergänzen…) Der Text ist in einem eher „geistig-spirituell-katechetischen“ Stil verfasst, der die Themen in einem Gesamtblick „aus dem Glauben heraus“ betrachtet und überlegt, was wohl dem Willen Gottes entsprechen könnte. Neben klaren Übereinstimmungen schließt das unterschiedliche, manchmal sogar gegensätzliche Meinungen, Sichtweisen und Wege nicht aus, gibt ihnen jedoch gleichsam ein gemeinsames Fundament. Auseinandersetzungen, Bestätigungen, Widersprüche, Ergänzungen kann es überall und in bunter Vielfalt ruhig geben – entscheidend wäre, dass uns alles zu einem tieferen Verständnis dessen führt, wozu Gott uns heute ruft.
Die Themen dieses Textes werden in drei – untrennbar zusammengehörigen – Abschnitten dargestellt. Dabei geht es um
eine gemeinsame Vergewisserung über die Fundamente des Glaubens (Woraus leben wir?)
um pastorale Überlegungen für kirchliche Wege der Erneuerung (Wie verkünden wir?)
und um einzelne gesellschaftliche Herausforderungen der Zeit (Was ist unser Auftrag?).
Jedes Thema beginnt mit zwei Fragen.
Diesen folgt eine kurze Darlegung der Situation und von möglichen Orientierungshilfen.
Anschließend werden mehrere Fragen aufgeworfen, die den Einzelnen, die unmittelbare gesellschaftliche Umgebung und die Pfarre (bzw. Gruppe) im Blick haben. Damit soll zum Sehen, Urteilen und Handeln gemäß den eigenen Möglichkeiten angeregt werden.
Eine Bibelstelle, die (mit den zusammenhängenden Versen) als weiterer Impuls dienen kann, rundet das Thema ab.
Es geht darum, dass Christen im Glauben ermutigt werden, in ihrer unmittelbarer Lebenswelt – in und außerhalb ihrer Pfarre – für unser Land und unsere Gesellschaft „aufbauend“ zu wirken, das Evangelium zu leben und zu verkünden und dabei letztlich in Gott geborgen zu sein.