Die Gefangenenseelsorge betreut menschlich und spirituell die in den österreichischen Anstalten angehaltenen Frauen und Männer und leistet Hilfestellung für Haftentlassene und deren Angehörige durch
Anbieten von Gottesdiensten, Einkehrtagen, Bibelrunden, Gruppengesprächen etc.
Hilfe bei der Kontaktaufnahme zu Familie, Arbeitsstelle, Anwalt, Pfarre und Sozialstellen
Beratung für Betroffene, Angehörige und Opfer sowie Integrationsberatung nach dem Gefängnisaufenthalt
Vermittlung von Wohnmöglichkeiten und Arbeitstrainingsplätzen, Lebensmittelgutscheinen, Bekleidung, Behördenkontakte für Haftentlassene
Einschulung, Fortbildung von Mitarbeitern und Zivildienern, Fachliteratur und Arbeitsbehelfe
Für die Pfarrseelsorge werden Beratungen zur Pastoral an Randschichten, Vorträge und die Schulung von Interessenten angeboten.
Denn das Wort Jesu "Ich war im Gefängnis und ihr habt mich besucht" (Mt 25,36) ist ein Hinweis, dass soziale Kontakte mit (ehemaligen) Gefangenen zu einem Ort werden (können), wo Gott gegenwärtig ist. In diesem Sinn wäre eine kompetente Mithilfe bei der Resozialisierung eine starke Herausforderung für einzelne christliche Gruppen, Gemeinschaften und Pfarren.
Leitbild der Katholischen Gefängnisseelsorge Österreichs
Auf internationaler Ebene ist die katholische Gefangenenseelsorge Österreichs Mitglied des ICCPPC (International Commission of Catholic Prison Pastoral Care), einer Nicht-Regierungs-Organisation mit beratendendem Status bei den Vereinten Nationen.
Mit dieser Verbindung ist es auch möglich, Gefangenen in anderen Ländern zu helfen. Das ist eine wichtige Aufgabe angesichts der Tatsache, dass Menschen aus politischen oder religiösen Gründen entgegen den Menschenrechten gefangen gehalten oder/und unter menschenunwürdigen Bedingungen angehalten werden.