Entscheidungen
(Quelle: Zukunftsweg Katholische Kirche in Oberösterreich – bearbeitet)
Erfolg in christlichem Sinn ist dort:
(nach Christian Hennecke, in: Der Sonntag vom 27.9.2015, 8)
Der überdiözesane Gesprächsprozess in Deutschland (2011 – 2015) unter dem Motto „Im Heute glauben“ will eine Richtung zeigen, in die sich eine Erneuerung der Kirche entwickeln soll.
Vier Leitgedanken prägen diese Erneuerung:
Konkret umfasst eine Reform des kirchlichen Lebens folgende Ziele, die erneuerte Perspektiven und eine erneuerte Praxis angesichts vieler Veränderungen herausfordern:
Für eine gemeinsame Verantwortung aller Getauften in der Kirche
Leitung ist vielerorts auf neue Weise wahrzunehmen, und zwar vermehrt kollegial und partizipativ. Dies erfordert neue organisatorische und spirituelle Kompetenzen, neue Formen von Beauftragungen und vor allem ein wohlwollendes Zusammenspiel der Charismen.
Für eine Erneuerung der liturgischen Kultur in unseren Gemeinden
Wenngleich die Eucharistie für das christliche Leben zentral ist, soll eine einseitige Konzentration darauf überwunden werden. Es gilt, wertvolle, traditionelle und neue Formen von Gottesdiensten zu entdecken sowie sorgsam auf die Qualität der liturgischen Feiern (einschließlich Predigt) zu achten.
Wichtig wären aber auch eine verbesserte liturgische Bildung und eine erneuerte liturgische Sprache.
Für ein erneuertes christliches Zeugnis in unserer Gesellschaft
Säkularisierung und Entkirchlichung finden statt: das ist festzustellen. Aber die Kirche hat immer die Chance, den Glauben zu bekennen und zu bezeugen, besonders in der Zuwendung zu den Menschen, die dies besonders brauchen und in der Anteilnahme an den heutigen Lebenswelten. Jeder Christ, jede Christin ist eine Mission, indem man Menschen wertschätzend begegnet, oder sich an einem sozialen-caritativen Engagement beteiligt oder einfach ein guter Nachbar ist. Wesentlich sind Offenheit und ggf. die Verteidigung der Menschenwürde. Dem soll auch ein kompetenter Umgang mit Medien sowie Predigt, Katechese, Religionsunterricht und Bildungsarbeit dienen.
Für eine Weiterentwicklung des diakonischen Engagements
Nicht nur die professionelle Arbeit der Caritas ist wertvoll, sondern jedes caritative Engagement einzelner. Dazu braucht es eine neue Sensibilität, was (Menschen und der Schöpfung) nottut und die Ermutigung, darauf adäquat einzugehen. Man soll sich nicht scheuen, hier auch politisch mitzuwirken.
Für ein geschwisterliches Miteinander von Frauen und Männern in der Kirche
Für Frauen und Männer sind familienfreundliche Bedingungen in Arbeitsverhältnissen und für Ehrenamtliche zu fördern.
Zwar haben Frauen in den vergangenen Jahrzehnten viel mehr Anteil an führenden Positionen in der Kirche, dennoch bleibt in unserer auf offizieller Ebene männlich geprägten kirchlichen Kultur viel zu tun, etwa das Bemühen um eine recht verstandene Geschlechtergerechtigkeit. Angefragt wird der Zugang von Frauen zum kirchlichen Amt: hier stehen unterschiedliche Auffassungen einander gegenüber, wiewohl es bezüglich Diensten und Ämtern außerhalb des Weiheamtes Entwicklungsmöglichkeiten gibt.
Für einen neuen Umgang mit biographischen Brüchen
Gott schenkt jedem Menschen immer neue Anfänge. Er ist barmherzig gegenüber Schuld und Scheitern. Seinem Vorbild hat die Kirche zu folgen. In diesem Sinn ist (in jedem Einzelfall) auch die Situation von Menschen zu beachten, die etwa in einer zweiten Ehe zivil verheiratet sind.
Für einen erneuerten Umgang mit Ehe und Familie, Partnerschaft und Sexualität
Das Ziel sollte sein, Menschen in ihrer Lebens- und Liebesfähigkeit zu stärken. Deshalb sollen Werte betont werden (Liebe, Verantwortung, Treue, die positiven Aspekte der Sexualität), eine einseitige Betonung von Geboten und Verboten ist zu vermeiden, die Gewissenskompetenz der Menschen ist zu beachten. Nur dann werden die wertvollen Orientierungen der Kirche, die sie für gelingende Beziehungen anbieten kann, auch angenommen werden.
Für eine Erneuerung des Lebens in der Pfarre
Das Bild eines Netzwerkes ist hilfreich: Darin sind nicht nur pfarrliche Knotenpunkte zu finden, sondern auch Verbindungen zu vielen Orten kirchlichen Lebens: Gruppen, Verbände, Gemeinschaften, kategoriale Bereiche der Seelsorge usw.
Gemeinden sollen trotz notwendiger Strukturreformen als pastorale und soziale Nahräume erhalten bleiben. Pfarrliches Leben aber ereignet sich nicht nur in den eigenen Räumlichkeiten, sondern an allen Orten, an denen menschliche Begegnung und das Zeugnis des Glaubens möglich sind.
Eugen Biser
Aus: Walter Krieger, Horst Michael Rauter (Hg.), Christliche Visionen für ein offenes Europa, Herder Wien 1994
Europa als pastorale Herausforderung
Franz König
Aus: Walter Krieger, Horst Michael Rauter (Hg.), Christliche Visionen für ein offenes Europa, Herder Wien 1994
ausgewählte Zitate aus Evangelii Gaudium
Grundhaltungen
Dynamik
Die Dynamik der Evangeliserung kann man kurz zusammenfassen:
1. Selbst von Gott bewegt werden
2. Die Botschaft von der Liebe Gottes weitergeben
3. Wo kann das geschehen?
Ressourcen und Möglichkeiten
1. Selbst von Gott bewegt werden
2. Die Botschaft von der Liebe Gottes weitergeben
3. Wo kann das geschehen?
Neben den Referaten für Familienpastoral in den einzelnen Diözesen gibt es auch Einrichtungen auf Österreich-Ebene (das Institut für Ehe und Familie, das Forum Beziehung der Katholischen Aktion Österreich) sowie einige geistliche Bewegungen, die ihren spezifischen Akzent auf Ehe und Familie legen.
Oftmals geht es beim Thema Ehe und Familie aber um mehr als um "Pastoral" im engeren Sinn.
Links:
Ehe- und Familienpastoral: www.pastoral.at/ehepastoral
Familienkatechese: www.katechese.at/familienkatechese
Herr, unser Gott,
unsere Firmkandidatinnen und Firmkandidaten
haben heute Deinen Geist empfangen,
um Dir
und Deinem Weg der Liebe und Barmherzigkeit folgen zu können.
Sei immer bei ihnen und mitten unter ihnen.
Gib ihnen die Kraft und den Mut,
andere Menschen in ihre Mitte zu stellen
und ihnen Gutes zu tun.
Gib ihnen offene Augen,
um die kleinen Dinge des Alltags wahrnehmen
und im rechten Licht erkennen zu können.
Gib ihnen offene Ohren für Gespräche mit anderen,
um dabei Sorgen und Nöte
gleichermaßen wie Freude und Begeisterung
aufnehmen und teilen zu können.
Schenke ihnen das rechte Wort zur rechten Zeit.
Stärke ihr Herz und ihre Hände,
damit sie immer bereit sind zu helfen.
Gewähre ihnen Güte, Freude, Liebe und Zuversicht,
um sie selbst erfahren zu dürfen
und danach auch weitergeben zu können.
Lass ihnen auf ihrem Weg Menschen begegnen,
denen sie vertrauen können,
die ihnen Mut machen und Vorbilder sind,
um selbst zu solchen Menschen zu werden,
die anderen weiterhelfen,
wenn sie traurig, müde, erschöpft und verzweifelt sind.
Schenke ihnen immer gute Gedanken
und ein Herz, das überströmt in Freude und Dankbarkeit.
Amen.
Links:
Literatur:
Unser Vater im Himmel,
als Dein Sohn, unser Jesus Christus,
von den Toten auferstand, hat er
seinen Jüngern den großen Auftrag gegeben:
"Geht zu allen Völkern und macht alle Menschen zu meinen Jüngern."
Du erinnerst uns daran,
dass wir kraft unserer Taufe
an der Mission der Kirche teilhaben
und für sie Verantwortung tragen.
Schenke uns die Gaben des Heiligen Geistes,
um mutig und entschlossen
das Evangelium zu bezugen.
Die Mission,
die Christus seiner Kirche anvertraut hat,
ist noch lange nicht vollendet.
Deshalb bitten wir Dich
um neue Ideen und um wirksame Formen,
um Leben und Licht
in die Welt von heute zu tragen.
Hilf uns, allen Völkern
die rettende Liebe und die Barmherzigkeit
Jesu Christi erfahrbar zu machen,
der mit Dir lebt und herrscht
in der Einheit des Heiligen Geistes
jetzt und in Ewigkeit. Amen.
(Papst Franziskus)
Du Gott des Friedens,
am Beginn des neuen Jahres legen wir alles in deine Hand.
Angesichts von Ohnmacht und Nervosität, Unsicherheit und Fragen
wagen wir Schritte des Vertrauens.
Von dir und nicht von einem blinden Schicksal wird unser Leben geleitet.
Erklärungen und Debatten über den Zustand der Welt greifen zu kurz.
Mit deinem Frieden wollen wir einen Weg der Zuversicht wählen.
Du Gott der Vergebung,
hilf uns, auf deine leise Gegenwart zu achten, die uns begleitet.
Angesichts der Pandemie, die immer noch nicht besiegt ist,
widersagen wir der Versuchung, Schuldige zu benennen und uns
auf das Versagen von Menschen und Institutionen zu fixieren.
An deiner Hand wollen wir Wege der Versöhnung gehen,
bereit zur Umkehr des Herzens – im Denken, Reden und Tun.
Du Gott des Lebens,
wir bitten für alle, die von Bitterkeit und Enttäuschung erfüllt sind.
Mit deiner heilsamen Nähe stärke alle Kranken und Leidenden.
Lehre uns in diesem neuen Jahr, mit Respekt und Wertschätzung
dem Leben in seiner Schönheit und Zerbrechlichkeit zu begegnen.
Aus Dankbarkeit für alles, was uns geschenkt ist, stärke unser Mitgefühl
und eine helfende Kreativität für Bedürftige und Einsame.
Du Gott der Liebe,
schenke uns Ausdauer im Guten, Trost in Bedrängnis
und Geduld in den Herausforderungen dieser schwierigen Zeit.
Hilf uns, dich in allem zu suchen, zu finden und zu lieben.
Mit Jesus, unserem Herrn und Bruder, der den Tod besiegt hat,
bist du uns Zuversicht und immer neue Quelle tiefer Freude.
Wir vertrauen auf dich und die Geisteskraft deiner Liebe.
Amen.
Barmherziger Gott,
wir bitten Dich für alle Männer, Frauen und Kinder,
die nach dem Verlassen ihrer Heimat
auf der Suche nach einem besseren Leben gestorben sind.
Auch wenn viele ihrer Gräber keinen Namen tragen,
ist doch jeder von ihnen Dir bekannt,
von Dir geliebt und erwählt.
Mögen wir sie nie vergessen, sondern ihr Opfer ehren,
mit Taten mehr als mit Worten.
Wir vertrauen Dir alle an, die diese Reise gemacht
und Angst, Unsicherheit und Demütigung ertragen haben,
um zu einem Ort der Sicherheit und der Hoffnung zu gelangen.
Wie Du Deinen Sohn nicht verlassen hast,
als er von Maria und Josef an einen sicheren Ort gebracht wurde,
so sei nun diesen Deinen Söhnen und Töchtern nahe
durch unsere liebevolle Zuneigung und unseren Schutz.
Indem wir für sie sorgen, lass uns zugleich eine Welt anstreben,
in der niemand gezwungen ist, seine Heimat zu verlassen,
und wo alle in Freiheit, Würde und Frieden leben können.
Barmherziger Gott und Vater aller,
wecke uns auf aus dem Schlaf der Gleichgültigkeit,
öffne unsere Augen für ihre Leiden
und befreie uns von der Gefühlslosigkeit,
die der weltliche Wohlstand und die Selbstbezogenheit in uns erzeugen.
Verhilf uns – Nationen, Gemeinschaften und Einzelnen –
zu der Erkenntnis, dass sie, die an unseren Küsten landen,
unsere Brüder und Schwestern sind.
Lass uns den Segen mit ihnen teilen,
den wir aus Deiner Hand empfangen haben,
und begreifen, dass wir als eine einzige Menschheitsfamilie
alle miteinander Wanderer sind,
in der Hoffnung unterwegs zu Dir, unserer wahren Heimat,
wo alle Tränen abgewischt werden
und wir alle Frieden und Sicherheit in Deiner Umarmung finden.
Amen.
Papst Franziskus hat dieses Gebet bei der Begegnung mit Flüchtlingen am 16. April 2016 auf der griechischen Insel Lesbos gesprochen.