Gemeinsame Tagung der Hauptamtlichen Seelsorger:innen Österreichs
Ein Schritt in Richtung engerer Zusammenarbeit: Die 111. Tagung der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Priesterräte (ARGE) fand am 29. und 30. April 2025 in der Erzdiözese Salzburg statt – und stand ganz im Zeichen einer historischen Premiere: Erstmals tagten die Priesterräte gemeinsam mit der Schwestern-Organisation, der „ÖKoBi Pastorale Berufe“ (ÖkoBi).
Im Zentrum der zweitägigen Konferenz standen neben gemeinsamen Gebetszeiten und Austausch über Arbeitsweisen und Selbstverständnisse vor allem Zukunftsvisionen gemeinsamer Pastoral. „Die Pastoral der Zukunft wird von intensiverer ökumenischer Zusammenarbeit getragen sein und sie wird vermehrt an zivilen Orten wie Einkaufszentren, Krankenhäusern und Fußgängerzonen stattfinden.“ meinte Bernhard Teißl-Mederer, Referent für Pastorale Entwicklung am Österreichischen Pastoralinstitut. „Dabei gilt es auch kurzzeitige Intensivkontakte wie seelsorgliche Gespräche am Telefon, in der Social-Media-Kommunikation oder am Rande eines Musikfestivals wertzuschätzen“.
Insgesamt wurde bei der Tagung deutlich, wie viel Vielfalt als Stärke erlebbar ist – und wie unterschiedliche Ausgangspunkte produktiv zusammenwirken können.
Die Strukturen der beiden Organisationen unterscheiden sich klar: Während die Priesterräte durch delegierte Vertreter der Diözesanen Priesterräte gebildet sind, versteht sich die ÖKoBi als Dachverband aller bischöflich gesendeten hauptamtlichen Seelsorger:innen Österreichs – mit derzeit 72 unterschiedlichen Berufsbezeichnungen im gesamten Bundesgebiet.
ARGE-Vorsitzender Gump erinnert sich: „Ich denke an die zum Teil sehr hitzigen Identitätsdebatten früherer Jahrzehnte – heute spüren wir, wie sehr uns trotz aller Unterschiedlichkeit ein gemeinsames Ziel eint: Wir schauen in großer Buntheit und Vielfalt in dieselbe Richtung – und gestalten vertrauensvoll unseren kirchlichen Anteil zugunsten von Welt und Wirklichkeit.“
Als Petra Pories vom ÖKoBI-Leitungsteam aus ehemaligen Protokollen erhob, dass die Idee einer gemeinsamen Tagung vor genau 20 Jahren geboren wurde, schmunzelte ARGE-Vorsitzender Gerald Gump: „… für kirchliche Zeitrechnung war die Umsetzung also eh recht schnell!“
Bereits im Vorfeld der gemeinsamen Tagung widmete sich die ARGE intern dem statutarischen Austausch sowie dem Zukunftsprozess der diesmal gastgebenden Erzdiözese Salzburg. Dieser wurde – in Vertretung des kurzfristig verhinderten Erzbischofs Franz Lackner – von Dr.in Andrea Thuma, der Projektleiterin von „Kirche in der Region“, vorgestellt. Parallel dazu setzte auch die ÖKoBi ihre internen Beratungen fort.
Zum Abschluss zeigt sich Gump optimistisch: „Ich freue mich, dass wir künftig noch intensiver zusammenarbeiten werden – der gemeinsame Grundauftrag und unsere Sendung verbindet.“
Die Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Priesterräte ist die von der Bischofskonferenz offiziell eingerichtete Plattform der diözesanen Priesterräte. Jede der 10 österreichischen Diözesen (sowie auch die Diözese Bozen-Brixen) ist durch Delegierte vertreten; die BiKo durch Referatsbischof Anton Leichtfried.
Die Aufgaben der Arbeitsgemeinschaft umfassen die gegenseitige Information über die Arbeit der diözesanen Priesterräte, die Koordination, die Beratung von Fragen und Anliegen der Priester von gesamtösterreichischer und weltweiter Bedeutung, sowie die Beratung der Österreichischen Bischofskonferenz. Die ARGE ist der offizielle Kontakt zu Institutionen und Initiativen, deren Anliegen die internationale Wahrnehmung der in den Priesterräten behandelten Themen betrifft.
Rückfragen:
ARGE Österreichischer Priesterräte, Vorsitzender Gerald Gump
St. Elisabethplatz 9, 1040 Wien,
Tel: 01 / 505 50 60, E-Mail: Gerald.Gump@zurFrohenBotschaft.at