Laien-Seelsorger:innen vernetzen sich bei Tagung in Rom
Die 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus Europa, Indien, USA, Ghana, Korea, Philippinen verfassten zum Schluss einen offenen Brief an die Synodenteilnehmenden.
Trotz der großen kulturellen und strukturellen Unterschiede habe das Treffen gezeigt, dass die Themen Partizipation, Inklusion und Geschlechtergerechtigkeit weltumspannend sind, betonte Eder-Cakl in einem Zwischenfazit am Mittwoch gegenüber Kathpress.
Ziel der Tagung sei eine Stärkung nicht geweihter, aber theologisch ausgebildeter, hauptberuflicher Seelsorgender, hieß es im Vorfeld vonseiten der Organisatoren. Für Eder-Cakl hätten die ersten zwei Tage gezeigt, dass alle das Ziel verfolgten, Menschen bei einem guten Leben zu helfen und sich für Klimaschutz einsetzen. „Allen geht es darum, das Evangelium in ihren jeweiligen Kontext zu übersetzen“, so die Direktorin des Pastoralinstituts.
Was die Ausgangssituationen anbelangt, seien die Voraussetzungen aber sehr unterschiedlich, resümierte Eder-Cakl. So gebe es in vielen Länder nur wenige hauptamtliche Laientheologinnen und -theologen. „Wenig Frauen studieren Theologie, weil sie kaum Berufsmöglichkeiten innerhalb der Kirche haben.“ Die Teilnehmenden am Meeting würden hauptsächlich organisatorische Aufgaben wahrnehmen, planten etwa Gesprächsprozesse und Schulungen für Partizipation. „Sie sind leitende Personen im Synodalen Prozess auf Länder- und Kontinentalebene."
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Mitverantwortung von Laien-Seelsorgern
Von großer Bedeutung sei für Eder-Cakl, dass das Treffen gerade zum Start der Weltsynode auch in Rom stattfindet. „Es verbindet uns mit diesem weltweiten Prozess und es zeigt sich auch gut, wie bereits dieser weltweite Prozess konkret wirkt - eben indem auch die Pastoralassistent:innen weltweit zusammenfinden“. Ausgetauscht habe man sich über Erfahrungen mit Partizipation, Synodalität und Klerikalismus. „Einerseits ist die Freude da, dass ehrlich hingehört wurde in der Synode und dies auch öffentlich einsichtig ist, aber es gibt auch die Realität des Klerikalismus und der Ausgrenzung innerhalb der jeweiligen Ortskirche“, so die ÖPI-Direktorin.
Intensiv diskutiert habe man die Mitverantwortung von hauptamtlichen Laien-Seelsorgerinnen und -seelsorgern an der gemeinsamen Sendung und das Verhältnis der Laien-Seelsorgenden zu den Sakramenten und der Sakramentalität der Kirche. Ebenfalls habe man überlegt, wie man Laien-Seelsorgern bessere strukturelle Unterstützung in ihrer Ausbildung zukommen lassen könne. Die „Entklerikalisierung“ als Veränderungsprozess und Herausforderung innerhalb der Kirche sei ebenfalls Thema gewesen, so Eder-Cakl. Diese Themen sollen mit denen des Arbeitspapiers für die Weltsynode in Verbindung gebracht werden, schloss die Pastoral-Expertin.
Der Dienst des Pastoralreferenten bzw. der Pastoralreferentin (in Österreich Pastoralassistent bzw. -assistentin) bietet eine ekklesiologische Alternative zum „klassischen“ Dualismus zwischen Klerikern und Laien, heißt es vonseiten der Organisatoren. Die Ergebnisse des Austausches bei dem Welttreffen könnten „die Prozesse der Weltbischofssynode beeinflussen“, so die Hoffnung des Berufsverbandes. Bei dem Treffen in Rom sind 25 Seelsorgende im Laienstand sowie Theologen und Theologinnen aus verschiedenen Ländern Afrikas, Asiens, Amerikas und Europas zusammenkommen.
In der Vorbereitungsgruppe für die Tagung waren der Innsbrucker Pastoraltheologe Univ.-Prof. Christian Bauer, sowie der Salzburger Dogmatiker Univ.-Prof. Hans-Joachim Sander.
Hintergründe, Fotos und der offene Brief unter: 1st world meeting of professional lay ministers - Berufsverband der Pastoralreferentinnen und Pastoralreferenten Deutschlands e.V. (bvpr-deutschland.de)
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