Die Coronavirus-Krise zeigt uns drastisch, dass es bei weitem nicht selbstverständlich ist, miteinander Gottesdienst zu feiern, pfarrliche Zusammenkünfte wie eine Pfarrgemeinderatssitzung durchzuführen oder schlichtweg das gemeinschaftliche Miteinander in unseren Pfarrgemeinden zu leben.
Rückblickend hat das Leben in den Pfarren Österreichs eine der schwersten Krisenzeiten erfahren. In Gesprächen mit Priestern und anderen in der Seelsorge tätigen, sowie mit Mesnerinnen und Mesnern wurde deutlich, dass die hinter uns liegende Zeit als sehr bedrückend empfunden und mit dem Gefühl der Machtlosigkeit verbunden wurde.
Die Aktivitäten in unseren Pfarren waren auf ein absolutes Minimum heruntergefahren oder kamen gänzlich zum Erliegen. Als sehr schmerzlich wurde von vielen Betroffenen die Feier der Karwoche und der Osterfeiertage empfunden, die in den Kirchen nur im kleinsten Kreis gefeiert werden durften.
In der Krisenzeit wurden jene Menschen besonders hervorgehoben, die trotz allem das Funktionieren des öffentliche Lebens in der Versorgung mit Lebensmitteln oder im Gesundheitswesen ermöglichten. Im kirchlichen Leben haben jene, die den Mesnerdienst versehen dafür gesorgt, dass der Minimalbetrieb zu dem die geöffneten Kirchen und deren Instandhaltung oder die Begleitung der spärlichen Gottesdienste gehörten, aufrecht erhalten werden konnte.
Als Lockerungen dazu führten, dass wieder Gottesdienste mit größeren Gemeinden in den Kirchen gefeiert werden konnten, galt es durch Verhaltensregeln und Hygienemaßnahmen auf die vorherrschende Situation Rücksicht zu nehmen. Um diese Maßnahmen in den Gemeinden umzusetzen, waren wiederum jene gefordert, die im Mesnerdienst tätig sind. Dies führte zwangsläufig zu einem nicht unwesentlichen Mehraufwand im Hinblick auf die Reinigung und organisatorische Tätigkeiten.
Allen, die durch die Fortführung ihrer Mesnerdienste während dieser belastenden Zeit und damit auch als Unterstützung der Seelsorge ein wichtiges Zeichen gesetzt haben, sei an dieser Stelle ein herzlicher Dank und ein tief empfundenes „Vergelt's Gott“ ausgesprochen. Sie haben eindrücklich gezeigt, dass auch in schweren Zeiten Verlass auf sie ist!
Martin Salzmann
Bundesvorsitzender der Österreichischen Mesner Gemeinschaft