(Abschrift der PowerPoint-Präsentation von Michael Wüger)
Und er sandte sie aus mit dem Auftrag, das Reich Gottes zu verkünden und zu heilen
(Lk 9,1-6.10f)
1 Dann rief er die Zwölf zu sich und gab ihnen die Kraft und die Vollmacht, alle Dämonen auszutreiben und die Kranken gesund zu machen.
2 Und er sandte sie aus mit dem Auftrag, das Reich Gottes zu verkünden und zu heilen.
3 Er sagte zu ihnen: Nehmt nichts mit auf den Weg, keinen Wanderstab und keine Vorratstasche, kein Brot, kein Geld und kein zweites Hemd.
4 Bleibt in dem Haus, in dem ihr einkehrt, bis ihr den Ort wieder verlasst.
5 Wenn euch aber die Leute in einer Stadt nicht aufnehmen wollen, dann geht weg und schüttelt den Staub von euren Füßen, zum Zeugnis gegen sie.
6 Die Zwölf machten sich auf den Weg und wanderten von Dorf zu Dorf. Sie verkündeten das Evangelium und heilten überall die Kranken.
10 Die Apostel kamen zurück und erzählten Jesus alles, was sie getan hatten. Dann nahm er sie beiseite und zog sich in die Nähe der Stadt Betsaida zurück, um mit ihnen allein zu sein.
11 Aber die Leute erfuhren davon und folgten ihm. Er empfing sie freundlich, redete zu ihnen vom Reich Gottes und heilte alle, die seine Hilfe brauchten.
Heil werden und Heil wirken:
Sich rufen lassen, Kraft und Vollmacht empfangen
Das Reich verkünden
Heilen
Kirche: Wesen und Auftrag
Gemeinschaft stiften – dienstbar sein – Frucht bringen
Der Geist
führt die Kirche in alle Wahrheit ein,
eint sie in Gemeinschaft und Dienstleistung (communio et ministratio),
bereitet und lenkt sie
durch die verschiedenen hierarchischen
und charismatischen Gaben
und schmückt sie mit seinen Früchten
Lumen Gentium, Art. 4 Ein gutes, gerechtes, heiles und versöhntes Leben für die Menschen.In diesem Sinne kommt er als Erlöser und Heiland, den der Vater gesandt hat.Dies findet Ausdruck in seinen Worten, in seinen Handlungen, in seinen Heilungen sowie in der Gründung von Gemeinschaft.
Die Grundintention Jesu - Bergpredigt
Ein gutes, gerechtes, heiles und versöhntes Leben für die Menschen.
„Gott will das Heil aller Menschen.“ (Roman Siebenrock)
In diesem Sinne kommt er als Erlöser und Heiland, den der Vater gesandt hat.
Dies hat zur Folge, dass er Partei ergreift für die, die dieses Leben nicht haben: die Armen, die Kranken, die ungerecht Behandelten, die Traurigen, die in Krieg und Feindschaft leben.
Dies findet Ausdruck in seinen Worten, in seinen Handlungen, in seinen Heilungen sowie in der Gründung von Gemeinschaft.
Zwangsläufig kommen seine Botschaft und sein Leben in Konflikt mit den Mächtigen.
Diese Grundintension manifestiert sich in der Bergpredigt (Mt 5-7):
Vom Töten und von der Versöhnung
Von der Liebe zu den Feinden
Vom Beten
Von der falschen und von der rechten Sorge
Vom Vertrauen beim Beten
Vom Fasten
Von der falschen und von der rechten Sorge
Vom Richten
Vom Vertrauen beim Beten
Die Goldene Regel
Jesus überwindet den Tod – seine Liebe ist stärker
Nicht alle können ihn annehmen und herzlich empfangen.
Jesus fühlt sich verlassen – der verlassene Jesus. „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen.“
Die versöhnungsstiftende Kraft geht vom Kreuz aus.
Die Wandlung vom Tod in das neue Leben vollzieht sich in der Auferstehung Jesu
Was würde Jesus heute tun?
… das Unerwartete
Er würde nicht zuerst in die Kirche des Dorfes gehen…
… sondern zu den Ungesehenen und zu den Unbeachteten.
Er würde Partei ergreifen für Menschen auf der Flucht,
für die Außenseiter, …
Er würde Orte der Stille und Ruhe suchen.
Er würde beten – mit den Menschen beten.
Er würde Versöhnung leben.
Was würde Jesus heute sagen?
Jesus verkörpert Einheit von Ideen, Reden und Handeln und Glaubwürdigkeit.
Ich bin immer der Nächste, für den, der in Not ist.
Feindesliebe als radikalste Ausformung des Liebesgebotes
Wäre Jesus heute ein Abgeordneter?
Planung
Menschliche Fähigkeit zur gedanklichen Vorwegnahme von Handlungsschritten.
Planung hat eine Voraussetzung:
Neues wird geschaffen
es wird umgebaut
Veränderung verursacht neue Planung und Ausrichtung
Ziele: Formulieren von Zielen und einzelnen Schritten
Was kommt? Was ist zurückzulassen?
Wohin soll es gehen?
Planung – gezieltes Steuern
Vision
lat. visio – Anblick, Erscheinung, Sehen
Vision – eine Sehnsucht, die uns auf dem Weg sein lässt
Vision braucht Bilder (Schatz und Perle)
Einer Vision folgen konkrete Schritte der Umsetzung.
Sie bringt Energie, Motivation, Begeisterung und Engagement.
Vision hat ihren Urgrund in Jesus selbst
Er wollte eine Neugestaltung der Welt, in der alle Menschen gut, schön und in Frieden leben können.
Um die Vision sichtbar zu machen, gründet er Gemeinschaft – Apostel, Jüngerkreis.
Reich-Gottes-Vision
Die Liebe ist stärker als der Tod (vgl. 1 Kor 13) – sie geht über den Tod hinaus und manifestiert in der Auferstehung Jesu eine neue Kultur des Lebens.
Orientierungshilfen für die pastorale Planung
Empfangen
Konzepte wachsen lassen – in das „Haus von Nazaret“ gehen
spirituelles Geschehen
Missionarische Seelsorge - Anliegen von Papst Franziskus
„Die Seelsorge unter missionarischem Gesichtspunkt verlangt, das bequeme pastorale Kriterium des „Es wurde immer so gemacht“ aufzugeben. Ich lade alle ein, wagemutig und kreativ zu sein in dieser Aufgabe, die Ziele, die Strukturen, den Stil und die Evangelisierungs-Methoden der eigenen Gemeinden zu überdenken.“ (Evangelii gaudium 33)
unterscheiden und entscheiden
Auf das „Charisma des Ortes“ schauen und die Zeichen der Zeit erspüren
Für wen gehen wir?
Mehr in die investieren, die nicht da sind, als immer neue Angebote für die „Kircheninsider
Beteiligung
Viele Menschen beteiligen und bewusst in pastorale Vorgänge einbinden
Gemeinschaften gründen – zu Diensten sein
Gründung von Gemeinschaften, die christliches Leben sichtbar machen – communio (Lumen gentium 4)
Das Zeichen der Fußwaschung sichtbar machen – ministratio (Lumen gentium 4)
Trägerschaft der Seelsorge
„Jeder Getaufte ist, unabhängig von seiner Funktion in der Kirche und dem Bildungsniveau seines Glaubens, aktiver Träger der Evangelisierung, und es wäre unangemessen, an einem Evangelisierungsplan zu denken, der von qualifizierten Mitarbeitern umgesetzt würde, wobei der Rest des gläubigen Volkes nur Empfänger ihres Handels wäre.“ (Evangelii gaudium, 120)
Beispiel: Flüchtlingsfamilie in der Pfarre als pastorale Chance
„ … weil ihr an Jesus glaubt“
Der Pfarrgemeinderat sucht Haus für Asylwerber
Im Jänner 2016 zieht eine syrische Familie (fünf Kinder) ein;
Caritas für die Betreuung zuständig
Pastorale Chance, Leute zu beteiligen, die kirchlich/pfarrlich weiter weg sind